Metzingen – Unter Schirmherrschaft der Metzinger Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh fand am 21. September zum dritten Mal der Team-Hindernislauf Mud Mates statt. Mit dabei 16 Teams inklusive/integrative Teams.
Von Philipp Geißler
„Geht nicht, gibt`s nicht!“ So lautete der Name eines der inklusiven Teams, die am Samstag 21. September in Metzingen beim Team-Hindernislauf Mud Mates an den Start gingen. Das Team um einen schwer mehrfach gehandicapten jungen Athleten hatte sich das volle Programm vorgenommen 11 Kilometer und 21 Hindernisse. Gleichzeitig war dieses Team bei weitem nicht das Einzige, dass der Einladung folgte und als inklusives Team bei Mud Mates an den Start ging. Sowohl die „BruderhausDiankonie“ als auch „Leben Inklusiv“ waren mit gleich mehreren Teams vertreten. Über einen Kontakt zum Evangelischen Jugendwerk waren zwei Teams mit Menschen mit Fluchthintergrund am Start und sogar aus einer sozialdiakonischen Einrichtung aus dem Landkreis Stendal war eine Gruppe Jugendlicher angereist.
Großer Irrsinn oder riesen Chance?
Ob und inwiefern ein Hindernislauf wie MudMates überhaupt inklusiv sein kann. Wurde im Vorfeld im Orgateam rund um Bernd Schwenkschuster, Pastor der EMK Metzingen, die für den Lauf verantwortlich zeichnet, heftig diskutiert. Für manche klang die Idee einen Hindernislauf inklusiv zu gestalten geradezu absurd: „Wie soll denn das gehen. Man kann doch nicht jedes Hindernis so gestalten, dass jeder drüberkommt?!“ Nein, kann man nicht dachten sich Schwenkschuster und sein Team. Aber: „Man kann jedes Hindernis so gestalten, dass man es (nur) gemeinsam überwinden kann.“ Wenn das gelänge, wäre Mud Mates ein ideales Abbild des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft. No man is an Island. Keiner steht allein. Aber – frei nach Sören Kierkegaard – wir können uns gegenseitig zur Selbständigkeit verhelfen.
Teamgeist auf und neben der Strecke
Das dieses Konzept aufging zeigen die Bilder der glücklichen Athlet:innen, die sich auf unterschiedlichen Strecken (2 km, 5 km, 11 km) nach Herzenslust verausgaben konnten und dabei eine Lanze für das Thema Inklusion im Sport brachen: Denn die 16 Teams starteten gemeinsam mit fast 400 weiteren Teams mit Menschen ohne Handicap, denen die Leistung der inklusiven Teams großen Respekt abnötigte; denn die Hindernisse waren – angefangen bei der 4,5 Meter hohen „Tripple Quatert Pipe“, über das „Death Rope“, den „Flying Fox“ und den „Final Jump“ alles andere als Kleinigkeiten. Da war es besonders schön, dass alle Teams – egal ob mit oder ohne Handicap sich auf der Strecke ausgeholfen und die Hände gereicht haben, wenn Not am Mann (oder der Frau) war. Natürlich gab es auch Menschen mit Handicap, die selbst nicht am Lauf teilnehmen wollte, dafür aber um so größere Freude hatten, sich ehrenamtlich in der Verpflegung der Athletinnen einzubringen.
Ein guter Schluss ziert alles
Mann kann sich vorstellen, dass ein solches Ereignis nicht nebenbei vorbereitetet werden kann. Bernd Schwenkschuster schätzt, dass 12.000 Stunden ehrenamtlicher Dienst geleistet wurden Mud Mates möglich zu machen. Gerade bei solch einem Aufwand ist es eine riesige Freude, wenn einen nach Beendigung des Laufs Zeilen wie die folgenden erreichen, mit denen sich der Geschäftsbereichsleiter einer der teilnehmenden diakonischen Einrichtungen für die Organisation von Mud Mates bedankt:
Liebes Team! Wow! Das war mal ein grandioses Event! Es war riesig viel los, das Wetter war phänomenal und wir hatten alle sooooooooooooooooo viel Spaß!!! 🙂 Es ist unglaublich, wie sich unsere Teilnehmenden überwunden haben und was sie alles zu Stande gebracht haben – Sport schafft einfach Inklusion! Die ein- oder andere Blessur ist nicht ausgeblieben, gehört zu so einem sportlichen Ereignis aber voll mit dazu! Heute war MudMates in den Kaffee- und Mittagspausen das Gesprächsthema Nummer 1!